Dienstag, 11. November 2008

Der Antimobbingnewsletter 25

Für eine Arbeitswelt ohne Schikane, Diskriminierung, Gewalt, Belästigung und Mobbing!
Gerichtstermine...Petitionen ...Recht und Gerechtigkeit....AGG.....Fernsehsendungen... Würde des Menschen....Performance...Urteile...Aktionen....
„Nicht in die ferne Zeit verliere dich, den Augenblick ergreife, der ist dein.“
Shakespeare

Und nur wenn Opfer von Mobbing trotz fortgesetzter Schikane, übler Prozesse, überforderten Arbeitsrichtern und unwissenden Beisitzern nicht aufgeben, kann eine Veränderung herbeigeführt werden und auch stattfinden. Daher ein Brief eines Mobbing-Opfers von VW an den neuen Betriebsratsvorsitzenden. Durch soziale Handlungen kann Unrecht von gestern geändert werden, warum macht der Vorsitzende eines Betriebsrates nichts, in dessen Unternehmen im Aufsichtsrat sogar ein Ministerpräsident der CDU sitzt?

„Guten Tag Herr Osterloh,
mit Begeisterung und großem Interesse habe ich Ihre, am Schluss dieser Mail
vollständig einkopierte, Äußerungen gelesen.
Osterloh: "Eine überalterte Belegschaft wird dies nicht leisten können.
Trotz aller Anstrengungen bei ergonomischen Verbesserungen, die wir auch
weiterhin einfordern". Deswegen brauche Volkswagen ständig junge
Nachwuchskräfte. "Nicht nur, weil sie körperlich fit sind. Sondern vor allem
auch, weil sie neue und innovative Ideen mitbringen."
Sehr gut, Herr Osterloh.
Die überalterten Mitarbeiter, raus damit ! Sind doch nur Krankmacher und
Faulpelze!
Schließlich wird ihre Erfahrung nicht mehr gebraucht. VW wird wohl
zukünftig auf die unerfahrenen Ideen jüngerer, neuer Mitarbeiter aufbauen
können. Richtig so!
Autos bauen, dafür braucht es nicht, wie sich einmal Dr.Winterkorn
äußerte, sehr gut ausgebildete Mitarbeiter.
Und als Trennungsmittel von diesen überalterten Mitarbeitern wird und wurde
das allseits bekannte gut koordinierte BOSSING/MOBBING angewandt.
Das funktioniert bestens. Vorteil: Sehr kostengünstig und sehr effizient für
VW. Durfte mich davon persönlich überzeugen.
Sie Herr Osterloh, wurden darüber bestens von mir und anderen Leitragenden
unterrichtet. Aber: Sie schauten und schauen immer noch tatenlos zu.
Osterloh: Nicht nur, weil sie körperlich fit sind. Sondern vor allem auch,
weil sie neue und innovative Ideen mitbringen."
Für diese Ohrfeige müssten sich ja die gegenwärtigen VW-Mitarbeiter bei
Ihnen bedanken! Als ich noch VW-Mitarbeiter war, kam es weniger auf
körperliche Fitness an, als auf geistige Beweglichkeit. Das hat sich nun
wahrscheinlich, gem. Ihrer Worte, grundlegend geändert. Sind nun die Roboter
abgeschafft und die jungen Mitarbeiter haben diese ersetzt?
Und erst die innovativen Ideen! Meine hat mein Vorgesetzter in den Papierkorb
geworfen! Und fragen Sie doch einmal H. Beutler (VW - Kassel) nach seinen
Erfahrungen!
Osterloh: "Wir haben im Tarifvertrag festgeschrieben, dass wir bis zum Jahr
2009 jährlich 1.250 Auszubildende einstellen. Das ist ein wichtiger Baustein
für die Zukunft von VW. Denn es ist wichtig, dass die Mischung aus jungen
und alten Kollegen mit Erfahrung stimmt",
Nun also doch wieder die älteren Mitarbeiter. Also werden diese doch noch

gebraucht?! Aber die Mischung soll es ja bekanntlich machen. Wie viele Alte

kommen den auf wie viele Junge?
Und: Wer soll von wem lernen? Sicherlich die Alten von den innovativen
Ideen der neuen Jungen?? Oder?? Das kommt nicht klar rüber, Herr Osterloh!
Osterloh: Allerdings müssten mit Sicherheit auch neue Kräfte von außen

eingestellt werden, denkt der BR-Vorsitzende auch über Neueinstellungen
speziell im Entwicklungs- und Forschungsbereich nach. "Aber nur, wenn wir

die entsprechenden Qualifikationen nicht im Unternehmen haben. Da werden wir
als Betriebsrat genau hingucken."
Also klar: Neue Kräfte von außen einstellen. Aber nur körperlich topfit`e,
junge und mit entsprechender Qualifikation. Und nur, wenn diese im
Unternehmen nicht zu finden sind.
Alles klar Herr Osterloh, und auch Schnee schon von vor 20 Jahren her.
Aber warum soll man nicht mal als BR-Vorsitzender zur Belustigung der
VW-Mitarbeiter beitragen.
Vielen Dank für Ihre nur so vor Innovationen sprudelnden Ausführungen. Mit
dieser Einstellung werden Sie bestimmt, der nur so vor Finanzstärke
strotzenden Konkurrenz wie TOYOTA Paroli bieten.
Davon bin ich fest überzeugt. Nur weiter so, Dr. Winterkorn wird Ihnen zu
Dank verpflichtet sein, über diese Nebelkerzen.
Und sicher wird unter den körperlich topfit`en Neueinstellungen auch Einer sein,
der etwas geistige Fitness mitbringt, um Sie abzulösen.
Dies ist den VW-Mitarbeitern nur sehr schnell zu wünschen.
Und für die Gewerkschaftsbewegung haben Sie sicher, mit dieser fachliche glänzenden Ausführungen, erreicht, dass wieder ein paar Mitglieder ihre
Monatsbeiträge besser anlegen als sie den Funktionären, die nicht funktionieren, zur Verfügung zu stellen.


Milan Petrovic
19 Jahre engagierter und einsatzfreudiger VW-Mitarbeiter, nach 9Jahren
Barcelona-Einsatz, dort dann „fallen gelassen“ und ausgebootet.
Ich wurde ausgegrenzt, schikaniert, gedemütigt und gemobbt von allen
VW-Bereichen, mit Wissen und somit mit Unterstützung
H. Pischetsrieders (ehem. VW - Konzerleitung), H. Volkert (ehem. VW-BR-Vors.)
und H.Osterloh (VW-BR-Vorsitzender).
Sowie mit Wissen und damit Unterstützung der beiden
VW-Aufsichtsratsmitglieder:
H. Jürgen Peters ( amtierender IGM-Vorsitzender ) und H. Christian Wulff (
amtierender Nds. Ministerpräsident ).


Meldung vom 24.05.2007
Im Gespräch: Bernd Osterloh, Vorsitzender des VW-Gesamt- und
Konzernbetriebsrates
"Wir haben einen weitsichtigen Tarifvertrag geschlossen"

"Um im weltweiten Wettbewerb überlebensfähig zu bleiben, brauchen wir nicht
nur konkurrenzfähige Fahrzeuge, sondern auch eine Mannschaft, die im
weltweiten Wettbewerb mitmischen kann. Eine überalterte Belegschaft wird
dies nicht leisten können."

Bernd Osterloh hat gute Nachrichten: Das in den Tarifverhandlungen 2006 von
Volkswagen zugesagte zusätzliche Volumen-Fahrzeug für den Standort Wolfsburg
kommt - wenn es nach dem Betriebsrat geht, schon in der zweiten
Jahreshälfte. "Wir bekommen 40.000 bis 45.000 Fahrzeuge on Top und werden
somit eine Kapazität von 480.000 Autos erreichen", sagt der
Gesamtbetriebsratsvorsitzende.
Damit werde die Beschäftigungsgarantie aus dem Tarifvertrag vom vergangenen
Herbst erreicht. Das neue Fahrzeug werde, so viel wollte Osterloh schon
verraten, ein Modell auf der PQ 35-Plattform sein.
Der Gewerkschafter sieht Volkswagen wieder deutlich besser im Wettbewerb

positioniert. Die Ankündigung vom Vorstandsvorsitzenden Winterkorn, den
Gewinn des Konzerns im nächsten Jahr auf mehr als fünf Milliarden Euro
steigern zu wollen, bestätige den Aufwärtstrend. Aber braucht Volkswagen
einen solch gewaltigen Gewinn überhaupt? "Nur ein Unternehmen, das gute
Rendite macht, kann auch gute Tarifverträge zahlen und in zukunftsträchtige
Produkte investieren", antwortet Bernd Osterloh. Toyota beweise zudem, dass
man mit finanzieller Macht Wettbewerber an die Wand drücken könne. Als
Beispiel nennt er die Hybrid-Technologie, die der japanische Autogigant mit
gewaltigem Werbeetat gepuscht habe. Osterloh: "Dabei hat unser Polo Blue
Motion eine bessere Energieeffizienz, aber das hilft wenig, wenn es keiner
mitbekommt"
Aber Bernd Osterloh freut sich auch aus einem anderen Grund über den
wachsenden Erfolg des Unternehmens. Vom operativen Gewinn der Marke VW
bekommen die Beschäftigten schließlich zehn Prozent als Erfolgsbonus. "Da
haben wir wohl einen weitsichtigen Tarifvertrag abgeschlossen. Wenn sich das
Unternehmen und insbesondere die Marke so positiv entwickeln wie es die
neuen Fahrzeuge, die ich schon gesehen habe, versprechen, dann wird das ein
anständiger Schluck aus der Pulle für die Belegschaft", lächelt der
BR-Vorsitzende.
Trotzdem gebe es - so Osterloh - keine Veranlassung, die Hände in den Schoß
zu legen: "Der Kunde entscheidet letztendlich über unsere Arbeitsplätze."
Besonders Toyota habe Volkswagen ins Fadenkreuz ihrer Strategie genommen.
"Wer sieht, mit welch geballter Kraft jetzt der 'Auris’' in den Markt
gedrückt wird, weiß, was Wettbewerb im Automobilmarkt bedeutet", sagt er.
Osterloh glaubt jedoch, dass Volkswagen mit dem neuen Golf im Jahre 2008 die
richtige Antwort gelingen werde: "Der Golf hat jahrzehntelang die Klasse
geprägt, das wird auch so bleiben."
Um im weltweiten Wettbewerb überlebensfähig zu bleiben, brauche man aber
nicht nur konkurrenzfähige Fahrzeuge sondern auch eine Mannschaft, die im
weltweiten Wettbewerb mitmischen kann. Osterloh: "Eine überalterte
Belegschaft wird dies nicht leisten können. Trotz aller Anstrengungen bei
ergonomischen Verbesserungen, die wir auch weiterhin einfordern". Deswegen
brauche Volkswagen ständig junge Nachwuchskräfte. "Nicht nur, weil sie
körperlich fit sind. Sondern vor allem auch, weil sie neue und innovative
Ideen mitbringen."
Eine wichtige Quelle für Nachwuchs seien die Auszubildenden. "Wir haben im
Tarifvertrag festgeschrieben, dass wir bis zum Jahr 2009 jährlich 1.250
Auszubildende einstellen. Das ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft von
VW. Denn es ist wichtig, dass die Mischung aus jungen und alten Kollegen mit
Erfahrung stimmt", so Osterloh. Allerdings müssten mit Sicherheit auch neue
Kräfte von außen eingestellt werden, denkt der BR-Vorsitzende auch über
Neueinstellungen speziell im Entwicklungs- und Forschungsbereich nach. "Aber
nur, wenn wir die entsprechenden Qualifikationen nicht im Unternehmen haben.

Da werden wir als Betriebsrat genau hingucken."
Verärgert ist Bernd Osterloh in diesem Zusammenhang über die Große Koalition
unter Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die allen Protesten und
guten Argumenten zum Trotz die Rente mit 67 beschlossen hat. "Wir brauchen
unbedingt auch künftig eine Altersteilzeitregelung", beharrt er. Nur so
könne man auch weiterhin den Auszubildenden eine Zukunftsperspektive bieten.
Osterloh hält es für falsch, die Regierung aus der Verantwortung zu
entlassen und ausschließlich auf tarifliche Lösungen zu setzen. Der Staat
müsse sich finanziell beteiligen, macht der Gewerkschafter
unmissverständlich klar. Schließlich profitiere die Gesellschaft davon, dass
die Betriebe junge Menschen übernehmen. "Da vergessen einige in Berlin

nämlich, dass es auch viel Geld kostet, wenn ich durch falsche
Entscheidungen Arbeits- und Perspektivlosigkeit produziere."
Auf die SPD ist das IG Metall-Vorstandsmitglied derzeit weniger gut zu
sprechen. "Ich stehe vielen Dingen, die die SPD auf Bundesebene aktuell
macht, kritisch gegenüber", hadert er mit den Genossen. Aber für ihn ist
auch klar: "Wenn jemand aus der gemeinsamen Geschichte heraus
arbeitnehmerfreundliche Politik machen kann, dann ist das die SPD." Und
deshalb müssten die Sozialdemokraten sich wieder stärker zu ihren Wurzeln
als Arbeitnehmer-Partei bekennen. Osterloh: "Dann finden wir auch wieder
Wege, um zu gemeinsamen Positionen zu finden."
Deshalb sei er der Meinung, dass sich gerade Gewerkschafter wieder stärker
engagieren müssten. "Da kann jeder mitmachen und der Politik der
Sozialdemokraten einen Kurswechsel verpassen. So wie es mein Kollege Bernd
Wehlauer macht. Deshalb führe auch ich mit ihm gemeinsam viele Gespräche mit
Politikerinnen und Politikern wie Andrea Nahles, Hubertus Heil, Sigmar
Gabriel oder Kurt Beck. Ich will für die Kolleginnen und Kollegen etwas
erreichen und deshalb müssen unsere Botschaften in Berlin ankommen und
diskutiert werden."
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