Freitag, 21. November 2008

Der Antimobbingnewsletter 45


Für eine Arbeitswelt ohne Schikane, Diskriminierung, Gewalt, Belästigung und Ausgrenzung!

Gerichtstermine...Petitionen ...Recht und Gerechtigkeit... AGG.....Fernsehsendungen...Würde des Menschen....Urteile...Aktionen....Berichte...Artikel...Erzählungen...Kunst....Performance...Ausgrenzung..
Ich kenne keine Furcht, außer wenn ich Angst habe.
Karl Valentin
Nur der, der kommt und sieht und hört, der versteht warum es geht!
von R. B. und H. B.
Presserklärung:
Am Samstag zeigte sich der Sommer mal wieder von seiner schönsten Seite, die Leitung der documenta 12 jedoch nicht. Gegen 11:30 Uhr, davon war wohl die Schichtleiterin überrascht, betraten R. B. und H. B. den Platz vor dem Karussell der ausgrenzenden Gewalt oder LÈCLUSIVE von Andreas Siekamnn. Sie legten ihre drei Plakate aus und dazu auf CD die gebrannte Ausgrenzungsgeschichte von Hardy.R.
Teilweise umrundete die Schlange der Wartenden das Karussell und viele zeigten sich neugierig hinsichtlich des Auftritts von R. B. Mit Zylinder und passender Streifenweste präsentierte er sein Plakat mit der einfachen Botschaft, die doch viele zu überraschen schien, was eigentlich angesichts der Thematik des Karussells aber dann doch Fragen aufwarf. Denn zu viele sind wohl in diesem Lande gegenüber Schicksalen, Tendenzen und Gewaltformen schon so abgestumpft, dass sie eigentlich nur noch eine heile Welt suchen, die es aber auch für sie in der Kunst nicht gibt.
Die Botschaft von R. B. war nur der einfache Hinweis, dass selbst den Opfern von Ausgrenzung mit Hilfe der psychischen Gewalt an und um den Arbeitsplatz nicht mal die Interessenvertretungen mehr wissen, wozu sie eigentlich gegründet wurden. R. B. wies zeigte auf, dass die „Würde des Menschen“ eben nicht immer, dafür aber immer öfters auch nicht von der Gewerkschaft verteidigt wird.
Doch genau zu dem Punkt der Performance tauchte auch schon der Ordnungsdienst auf, noch unsicher und hilflos, aber man war schon mal vor Ort. Durch den frühen Zeitpunkt kam der offenbar bestellte Polizeirundgang, er war für 12:00 Uhr einfach zu spät. Die Beamten waren jedoch von der Einfachheit der Performance so angetan, dass Sie nur den Spaziergang unter der kleinen Alle genossen. Was nun?
Die Schichtleiterin stürzte sich nun mit Handy bewaffnet in die Ausgrenzungsdebatte, wo doch R. B. mehr als Passagier für das Karussell anmutete, als für das Kommende. Resolut und etwas hilflos angesichts der kreativen Stimmung rollte sie die Plakate ein, nahm CD`s und eine Dose Eintopf eines anderen ausgegrenzten, unbekannten Künstlers am Karussell weg und verwies R. B. und H. B. des Platzes. Hinter die Mauer mussten beide gehen, ja, endlich ist sie wieder da, die deutsche Mauer, das Kultobjekt der Geschichte. Nein, nicht auf die Mauer, die etwa 60 cm dick war und am Karussell 1, 20 cm hoch sein dürfte, nein, hinter die Mauer, denn davor hat documenta 12 die Hoheit und somit auch über LÈXCLUSIVE. Hinter der Mauer ist der Platz für die Ausgegrenzten, sogar am Karussell, der eigentlich der Ort bei der Ausstellung für die mit psychischer Gewalt vom Arbeitsplatz bedrohten ist, der Künstler des Kunstwerkes hatte deshalb ja auch sein Einverständnis für diese kleine Rucksackperformance gegeben. Nein, interessiert nicht die resolute Schichtleiterin mit aufgestecktem Haar und rotem Gesicht, da auch viele Besucher ihren Auftritt für total verfehlt gehalten haben.
Mauer hin oder her, wäre doch ein neues Projekt für einen Künstler zur deutschen Realität, eine transportable Mauer, die die Ausgegrenzten dahinter und die, ja wer sind eigentlich die davor? Die Interessenvertreter der Gewerkschaften zum Bespiel, im netten Plausch mit der 400 Euro-Zigarre* und dem Dienstwagen? Kann überall und immer passend an jedem Ort aufgestellt werden.
R. B. gab seine Pressekonferenz** ohne weitere Probleme hinter der Mauer, manchmal schlichen er und einige Besucher sich dann doch auch auf die Mauer. Viele aber saßen nur da und genossen in sommerlicher Stimmung ihre Brotzeit, was die Stimmung der Performance angemessen war. Zum Schluss wurde dann auch R. B. noch die als Belohnung gedachte Fahrt auf dem Karussell verwehrt, wo er doch so zu den siekmannschen Figuren passte. Nur eine kleine Karussellfahrt, vielleicht wird ihn Andreas Siekmann als Figur verewigt in sein Karussell demnächst mit aufnehmen und es dreht sich dann im November 2007 zur ASMK* in Berlin, wenn die 16 Minister für Soziales und Arbeit über das Thema gewaltsame Ausgrenzung in Schule und Arbeitswelt beraten könnten, anstatt mal wieder einen Tag lang über Datenschutz (2005) zu diskutieren und am Ende kommt doch nur viele Worte ohne Sinn und Perspektive heraus, denn keiner hält sich danach an das Reglement.
H. B. weiß was das heißt, wenn die Datenschützer ( Land und Bund) sich monatelange Zuständigkeitsgefechte und Datenschützerkriege liefern und am Ende sind die Unterlagen weg und einer mehr muss dann hinter die Mauer, ja, mal wieder dahinter, nur eben nicht die Verantwortlichen, auch das hat Tradition in Deutschland.
Nur muss dann die Mauer sehr, sehr lang werden in Berlin, denn zurzeit müssen zum Beispiel 30 000 Renten finanziell unterstützt werden, damit sie monatlich über eine Zigarre Marke Hartz IV ( von R. B.) verfügen können, also 385 Euro. Und die Zahl wächst monatlich, darüber informiert aber das BMAS nicht die Öffentlichkeit, zu viel Wahrheit schmerzt einfach und passt nicht in den Wellnessbereich an der Spree.
Nur eines ist klar, in der Hauptstadt können die Ausgegrenzten nicht mehr auf das Karussell LÈSCLUSIVE von Andreas Siekmann, der wollte ja nur mit einem Kunstwerk auf die ausgrenzte Gewalt hinweisen und hat das auch treffsicher geschafft, denn dazu ist es einfach viel zu klein. Doch das Objekt „Wer ist vor und hinter der Mauer 2008?“ wäre doch ein Ansatz für den Künstler von LÈCLUSIVE, Professor Bude und die vielen, vielen Opfer der ausgrenzenden Gewalt. Man könnte ja die Mauer aus den Harz IV Zigarren erstellen, pro Opfer ein Zigarre und am Schluss rauchen alle des Objekt auf, Arnold Schwarzenegger würde bestimmt zu der Rauchorgie kommen und Gerhard (?) und die vielen, vielen Opfer der Reform zur Ausgrenzung.

* Arbeits- und Sozialministerkonferenz ** www.mb-media.de

Bitte informieren Sie sich oder unterstützen Sie weiterhin:
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http://mobbing-gegner.de
http://www.afa-spd-ahrweiler.de
http://www.unternehmenskultur.theisen-web.de/
http://www.forums9.ch/autoren/Schiller/index.htm
www.verfassungswerkstatt.de/ziel

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